Lehrstuhl für Finnougristik
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Bericht des Kolloquiums

Kolloquium

"Aktuelle Forschungen der Finnougristik im deutschsprachigen Raum"
Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens des Instituts für Finnougristik an LMU

Aus Anlass seines 40-jährigen Bestehens (siehe Institutsgeschichte) veranstaltete das Institut am 14. Oktober 2005 ein halbtägiges Kolloquium unter dem Titel "Aktuelle Forschungen der Finnougristik im deutschsprachigen Raum". Als Gäste wurden Vertreter von Finnougristik-, Fennistik- bzw. Hungarologie-Instituten des deutschsprachigen Raums sowie Teilnehmer aus München, Studenten, Mitarbeiter und Freunde des Instituts erwartet. Die Veranstaltung fand im Internationalen Begegnungszentrum der Wissenschaft München e.V. (IBZ) statt. Zunächst begrüßte Institutsvorstand Prof. Dr. Elena Skribnik die Teilnehmer und verlas ein Grußwort des Dekans der Fakultät 13/14, Prof. Dr. Andreas Höfele, der an diesem Tag leider verhindert war. Umso mehr erfreuten die herzlichen Glückwünsche von Prof. Dr. Uwe Hartmann, Dekan der Fakulät 12, zu der das Institut bis zum Jahr 2001 gehört hatte. Die engen Beziehungen zwischen dem Institut und dem Generalkonsulat der Republik Ungarn wurden von Generalkonsulin Mária Baranyi hervorgehoben, ihre Worte fanden großen Applaus. Von finnischer Seite war aus Berlin die Botschaftsrätin der Botschaft von Finnland, Hannele Malms angereist und sprach Glückwünsche und Grüße aus. Auch das Finnlandinstitut in Deutschland hatte ein Grußwort gesandt, das von Satu Rakkolainen verlesen wurde.

Die Emerita des Instituts, Prof. Dr. Ingrid Schellbach-Kopra, die von den Vorrednern ebenfalls mit Glückwünschen bedacht wurde, da sie in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feierte, führte die Zuhörer unter dem Titel "40 Jahre Finnougristik in München" in die nähere und fernere Vergangenheit. Im Publikum saß Ilmari Hovila, der dem Institut von seiner ersten Stunde an als Finnischlektor angehört hatte. Im Anschluss präsentierten Margit Jánosi und Natalie Rebele nach einer kurzen Einführung durch Mária Kelemen die Ergebnisse eines von ihr im Jahr 2005 zuammen mit Studenten und Angehörigen des Ungarischen Lyrikkreises München durchgeführten Forschungsprojekts zur Rezeption von Attila József in Deutschland.

Das Programm wurde fortgesetzt mit interessanten, aktuellen Forschungsberichten der angereisten Institutsvertreter aus dem deutschsprachigen Raum. Zunächst gab Prof. Dr. Eugen Helimski vom Institut für Finnougristik/Uralistik an der Universität Hamburg unter der Prämisse, dass die wissenschaftliche Arbeit einer Institution die Summe der individuellen Arbeit ihrer Mitarbeiter sei, eine ausführliche Übersicht über die vielfältigen Forschungen, die in Hamburg stattfinden. Ihm folgte die Leiterin des Instituts für Fennistik an der Universität Greifswald, Prof. Dr. Sirkka-Liisa Hahmo, die von den Arbeiten am 3. Band des Lexikons der älteren germanischen Lehnwörter im Ostseefinnischen (Läglos) und über Dissertations- und Habilprojekte an ihrem Institut informierte. Im Zentrum der Ausführungen Prof. Dr. Maria Järventaustas vom Institut für Fennistik an der Universität zu Köln standen Überlegungen zur Konzeption eines finnisch-deutschen Valenzwörterbuchs. Den Abschluß bildete der Vortrag von Prof. Dr. Johanna Laakso vom Institut für Finnougristik an der Universität Wien. Sie schloss in ihren Bericht kritische Überlegungen zum Selbstverständnis des Faches in Finnland und im Ausland ein und diskutierte die Chancen und Bedürfnisse genderbasierter Forschungsansätze in der Finnougristik.

Im Anschluss an die Ausführungen und Berichte wurde zu einem Empfang im Foyer des IBZ geladen, zu dem das Ungarische Generalkonsulat ungarischen Wein gespendet hatte. In diesem Rahmen wurde Ingrid Schellbach-Kopra eine aus Anlass ihres 70. Geburtstages von Elena Skribnik, Johanna Laakso, Anna Widmer und Gerson Klumpp herausgegebene Festschrift überreicht. Sie trägt den Titel "Hyvä kello kauas kuuluu – Eine gute Glocke ist weit zu hören" und ist als Sonderband der Finnisch-Ugrischen Mitteilungen (Hamburg) 28/29 (2004–2005) erschienen. Mit einem vom finnischen Honorarkonsul, Dr. Roland Berger, gestifteten gemeinsamen Abendessen endete die Festveranstaltung.