Kurzportrait Dr. phil. habil. Hartmut Katz
Dr. phil. habil. Hartmut Katz (1943-1996) (Nachruf)
Dr. phil. habil. Hartmut Katz, geboren am 9. Juli 1943 in Stuttgart, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Klassische Philologie, Indogermanistik bei W. Wissmann, Indologie bei H. Hoffmann und Hethitologie bei A. Kammenhuber.
Entscheidend für seine Hinwendung zur Finnougristik ist 1965 ein Privatunterricht bei Ernst Lewy in Dublin. Nach dem Studium der Finnougristik bei G. Ganschow in München, sowie der Allgemeinen Sprachwissenschaft folgten Studienaufenthalte in Turku und Budapest.
1971 promovierte H. Katz mit dem Thema Generative Phonologie und phonologische Sprachbünde des Ostjakischen und Samojedischen. 1976-1978 war er Assistent am Institut für Finnougristik in Wien.
Danach kehrte er als Akademischer Rat ans Münchner Institut zurück und habilitierte sich 1986 mit der Schrift Studien zu den älteren indoiranischen Lehnwörtern in den Uralischen Sprachen, in deren Einleitung seine uralische Lautlehre zu finden ist.
Im Wintersemester 1989/90 vertritt er den Münchner Lehrstuhl. Lehraufträge führen ihn an die Universitäten Regensburg, Salzburg, an die FU Berlin und nach Köln. Am 26. September 1996 verstarb Hartmut Katz im Alter von nur 53 Jahren an Krebs.
Zu H. Katz' wichtigsten Arbeiten zählen Aufbereitungen von Quellenmaterial (Selcupica I-IV 1975-87, Selkupische Quellen 1979, 2 Texte in Bd. III der Ostjakologischen Arbeiten), die Lehnwortforschung (neben der Habilschrift Bume und Korpsion 1990) und die Etymologie.
Als historischer Linguist sah er sich in der Tradition der Junggrammatiker und war ein strenger Vertreter der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze.
Sein tiefes Verständnis von Strukturen und seine Akribie waren ein prägendes Element seiner Lehrtätigkeit und übten eine große Faszination auf seine Studenten aus.
Auszüge seiner Bibliographie
Kleine Schriften. Unter Mitarbeit von Veronika Mock herausgegeben von Peter-Arnold Mumm, Gerson Klumpp und Dieter Strehle. 498 S. Bremen (Hempen) 2007.