Nachruf auf Prof. Dr. Fromm
Es ist sein Verdienst, daß im Jahr 1964 an der LMU München das Finnisch-Ugrische Seminar begründet wurde, 1974 umbenannt in Institut für Finnougristik, seit 2001 Institut für Finnougristik/Uralistik.
Hans Fromm besaß die Venia Legendi für Germanistik und Finnougristik; von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1987 war er an der LMU München hauptamtlich in der Germanistik tätig, hat jedoch regelmäßig ebenfalls bei den Finnougristen Lehrveranstaltungen gehalten, auch viele Jahre als Emeritus.
Um Aufbau und Ausbau der Finnougristik und Fennistik in Deutschland hat er sich besonders verdient gemacht; er gehörte zahlreichen Gremien zur Förderung von Wissenschaft und akademischem Austausch an, oft in führender Position. Für die deutsch-finnischen Kontakte hat er sich stets besonders eingesetzt.
Seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Ostseefennistik sind die Neuübersetzung des Kalevala, gemeinsam mit seiner Frau Lore, sowie der wissenschaftliche Kommentar dazu (beides 1967), sein Finnisches Elementarbuch (gemeinsam mit Matti Sadeniemi, 1956), die Finnische Grammatik (1982) sowie seine Arbeiten über die ältesten germanischen Lehnwörter im Finnischen, mit welcher Thematik er sich seit seiner Habilitationsschrift 1967 befaßte.
In Anerkennung seiner Verdienste hat er zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen im In- und Ausland erhalten.
Zu seinen Ehren erschienen drei Festschriften, eine von den Finnougristen dargebracht (1979), zwei von den Germanisten (1979 und 1994).
Ingrid Schellbach-Kopra (18.7.2008).
-
Rolle von Prof. Dr. Fromm für die Geschichte der Finnougristik an der LMU