Lehrstuhl für Finnougristik
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Szegedi Nyári Egyetem 2018

Im Sommer 2018 hatte ich von 15. Juli bis zum 11. August die Gelegenheit, an der jährlich stattfindenden Sommeruniversität in Szeged teilzunehmen. Ermöglicht wurde dies durch ein großzügiges Stipendium der Tempus Public Foundation, das neben den Gebühren für die Sprachkurse und Kulturveranstaltungen auch die Kosten für Unterbringung, Verpflegung und zwei Exkursionen abdeckte. Die Anreise musste selbst bestritten werden. Organisation und Anreise gestalteten sich problemlos und einfach, die Kommunikation zu den Veranstaltern funktionierte stets einwandfrei.

Unsere Unterkunft in der Pension „Kálmán Panzió“ bestand in modernen, mit Küche, Bad, WIFI und Klimaanlage (bei den nahezu täglich die 30 Gradmarke überschreitenden Temperaturen fast überlebenswichtig) ausgestatteten Zimmern zu zwei oder drei Personen. Die ca. 30 übrigen Teilnehmer, die aus verschiedensten Ländern – von den USA über u.a. Großbritannien, Italien, Deutschland, Polen, Russland und die Türkei bis hin zu Japan – angereist waren, lernten wir schon am ersten Abend im Rahmen einer Begrüßungsfeier, die verschiedene Spezialitäten der ungarischen Küche bot, kennen. Es entwickelten sich bald neue Freundschaften.

Unter der Woche speisten wir mittags in einer öffentlichen Kantine, die fast ausschließlich von lokalen Gästen besucht wurde und überraschend gute Qualität bot. Für das Abendessen besuchten wir das Restaurant „Gulyás Csárda“, wo wir frei aus den diversen ungarischen Gerichten der Speisekarte wählen durften und uns so in den vier Wochen durch das kulinarische Ungarn probierten. Nur Getränke – abgesehen von Wasser – mussten aus eigener Tasche bezahlt werden, was angesichts der lokalen Preise aber gut zu verkraften war.

Der tägliche Sprachunterricht umfasste drei Einheiten zu je 1,5 Stunden. Zu Beginn wurden wir anhand eines im Vorfeld ausgefüllten Sprachtests in vier Niveaugruppen eingeteilt, die sich alle gemischt aus Studenten, im Berufsleben stehenden Personen und privat Lernenden (nicht selten mit einem ungarischen Elternteil) zusammensetzten. Die Stunden behandelten intensiv verschiedene Grammatikkapitel und Vokabelthematiken. Auch die Sprachpraxis kam nicht zu kurz. Das Tempo im Unterricht war trotz einer lockeren Atmosphäre fordernd – aber gerade darauf hatte ich mich gefreut. Bei täglicher eigener Übung und der, die durch die obligatorischen Hausaufgaben gegeben war, kam man damit aber gut zurecht und konnte schnell weite Fortschritte machen. Eine erste Zwischenprüfung schrieben wir nach zwei Wochen, am Ende wartete die finale Abschlussklausur - und die Abschlussfeier, auf der uns eine erste Lektion in ungarischem Volkstanz zum Schwitzen brachte.

An zwei Samstagen konnten wir an Ausflügen teilnehmen, die zum einen für eine ausführliche, interessante Stadtführung nach Budapest, sowie zweitens in den Ópusztaszer-Gedenkpark führten. Die Sonntage sowie ein Samstag standen so zur freien Verfügung und wurden oft zu verschiedenen weiteren Ausflügen in der Umgebung genutzt.

Ergänzt wurde das Programm durch je einen Vortrag am Tag, der sich einem Thema der ungarischen Kultur, Geschichte oder Gesellschaft widmete. Mehrheitlich waren sie abwechslungsreich und gekonnt gehalten und zeichneten ein breites, interessantes Bild unseres Gastlandes, das uns mit seinen Menschen in den vier Wochen geradezu ans Herz wuchs. Eine Teilnahme kann ich nur empfehlen.

Nusser Michael