Lehrstuhl für Finnougristik
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Erfahrungsberichte zum Blockseminar von Prof. Dr. Katalin Szili

Thema: Morphosyntaktische und semantische Merkmale der ungarischen Verbalpräfixe (21.10.2013 – 23.10.2013)

Bericht aus Münchner Sicht:

Vom 21.10. bis zum 23.10.2013 hatten die Studenten in drei Sitzungen die Gelegenheit, Prof. Dr. Katalin Szili von der ELTE Universität Budapest in einem Blockseminar zu dem Thema Morphosyntaktische und semantische Merkmale der ungarischen Verbalpräfixe zu erleben.

Das Seminar war aufgeteilt in drei Themenblöcke mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. So war für Ungarisch-Lernende auf allen Niveaus gesorgt. Die Unterrichtssprache war ein buntes Gemisch aus Englisch, Ungarisch und Deutsch, was nicht nur für große Erheiterung sorgte, sondern auch allen ermöglichte, dem Besprochenen zu folgen.

Im ersten Themenblock gab es zunächst eine Einführung in das Thema. Hier spielten vor allem die Definition, Herkunft und ein Überblick über die Funktionen der Verbalpräfixe eine große Rolle. Außerdem wurde auf die erste Funktion - die Richtung - näher eingegangen. Der zweite Teil beschäftigte sich mit der zweiten Funktion der Verbalpräfixe: der Verbderivation. Hier spielten vor allem Metaphern eine große Rolle. Die dritte Stunde war der dritten und vierten Funktion der Verbalpräfixe gewidmet: Perfektivität und Aktionsart. Zu letzterem fehlte am Schluss leider die Zeit. Wir bekamen dennoch einen kurzen Überblick.

Ausführliche Handouts ermöglichten es den Studenten, den Stoff gut mit zu verfolgen und boten nebenbei auch zahlreiche Übungsaufgaben, die insbesondere für diejenigen von großem Nutzen waren, die später eine Klausur über das Erlernte geschrieben haben.

Dr. Szili schaffte es, auf ihre einzigartigen Art und Weise, uns für das Thema Verbalpräfixe zu begeistern. Sie hat großen Eindruck hinterlassen.

 

 gruppe_szili

 

Bericht aus ungarischer Sicht:

 Vom 20. bis zum 26. Oktober 2013 haben Studierende und Lehrende der Fächer Ungarisch als Fremdsprache und Hungarologie der Eötvös Loránd Universität im Rahmen eines Campus Hungary-Stipendiums an einer Studienreise in München und in Stuttgart teilgenommen. Das Ziel der Studienreise war, die Arbeit der im Ausland tätigen Lehrstühle und Kulturinstitute, die sich mit der Verbreitung und dem Unterricht der ungarischen Sprache und Kultur beschäftigen, kennenzulernen. Die Gruppe hat drei Tage im Finnougrischen Institut der Ludwig-Maximilans-Universität verbracht. Durch die koordinierende Arbeit der Ungarischdozentin Frau Mária Kelemen verwirklichten sich die fachlichen und kulturellen Programme in München. Der Aufenthalt ermöglichte den intensiven fachlichen Austausch mit Dozenten und Studierenden des Lehrstuhls für Hungarologie. Während der Studienreise war es auch möglich, in den Bibliotheken der Universität zu recherchieren.

Die Gruppe hat den Ertrag der Studienreise folgenderweise formuliert: „Es war beeindruckend, vor Ort zu erfahren, wie die professionelle und begeisterte Verbreitung der ungarischen Sprache und Kultur im Ausland erfolgt. Die Hospitationen an den Seminaren von Mária Kelemen haben zu unserer fachlichen Entwicklung und persönlichen Bereicherung beigetragen. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen konnten wir neue Lehrmaterialien kennenlernen, uns Motivationstechniken aneignen, Anregungen für die eigene Praxis bekommen und methodische bzw. didaktische Erfahrungen sammeln. Am 23. Oktober hatten wir in den Seminaren die Möglichkeit, zu erleben, wie des ungarischen Nationalfeiertages gedacht wurde. Aufgrund unserer Erfahrungen lässt sich sagen, dass die ausländischen Studierenden an der LMU in München in ein breites Spektrum der ungarischen Sprache, Kultur, Literatur und der Hungarologie auf für sie relevante Weise eingeführt werden. Durch die Zusammenarbeit mit den deutschen Studierenden konnten wir ihre Denkweise bzw. ihre Vorstellungen über die ungarische Kultur kennenlernen. Dadurch hat sich auch unsere interkulturelle Kompetenz entwickelt.“

Außerdem war die Absicht der Teilnehmenden, einen Beitrag zum fachlichen Erfolg der Studienreise zu leisten. Aus diesem Grund haben unsere Gäste eine thematische Einheit über die neuen Forschungsergebnisse der ungarischen Soziolinguistik vorbereitet und zusammengestellt. Im Rahmen dieser Einheit wurden zwei Vorträge und ein Workshop mit dem Titel The Digital Communication and the Digilect in a Hungarian L2 Context gehalten. Das ungarische Netwörterbuch (Netszótár), das als Ergebnis einer an der ELTE betriebenen Forschung entstand, ist bereits Bestandteil unserer Bibliothek.

Über das fachliche Programm hinaus haben sich die Gäste von Budapest an kulturellen Erlebnissen auch bereichert. Während eines Stadtrundgangs unter der Leitung eines Studenten des Faches Hungarologie hatten sie die Möglichkeit, die Denkmäler der deutsch-ungarischen Beziehungen und die Geschichte der bayerischen Landeshauptstadt zu entdecken.