2002
Personalien
Gastvorträge und andere Veranstaltungen
- Gastvortrag
Prof. Dr. András Masát: "Ungarische Kultur- und Wissenschaftsvermittlung am Beispiel des Collegium Hungaricum Berlin" - Diavortrag
Anne Pelin (Helsinki): "Zur modernen Kunst nördlicher finnisch-ugrischer Völker" - Gastvortrag
Prof. Dr. Henn-Jüri Uibopuu: "Estland als Spielball in der Weltpolitik" - Institutsausflug
Prien am Chiemsee - Gastvortrag
Mihkel Miõsnik: "Mission Impossible? Books and Publishing in Estionia" - Gastvortrag
Prof. Dr. Pertti Karkama: "Elias Lönnrot und die Ideen seiner Zeit" - DAAD-Studentenpraktikum
Udmurtische Studenten aus Iževsk am Institut für Finnougristik
Stipendiaten
Abschlüsse
Personalien
Herr PD Dr. Eberhard Winkler erhielt zum WiSe 2002/03 den Ruf nach Göttingen.
Am 31. Juli des Jahres endete die Dienstzeit des Finnischlektors Timo Karlsson. Seine Nachfolgerin, Satu Rakkolainen aus Turku, trat ihre Stelle zum 16. September an.
Gastvorträge und andere Veranstaltungen
Gastvortrag, 25. April 2002
Prof. Dr. András Masát (Berlin)
"Ungarische Kultur- und Wissenschaftsvermittlung am Beispiel des Collegium Hungaricum Berlin"
In Zusammenarbeit mit dem Südost-Institut.
Diavortrag, 16. Mai 2002
Anne Pelin (Helsinki)
"Zur modernen Kunst nördlicher finnisch-ugrischer Völker"
Anne Pelin ist Kuratorin am Gallen-Kallela-Museum in Espoo (Finnland). Ihr Vortrag behandelt die moderne Kunst von Akseli Gallen-Kallela (1865-1931) bis heute. Sie thematisiert den Dialog zwischen Mythologie und Moderne in der Kultur sowie das Verhältnis zwischen Mensch und Natur.
Im Jahr 2000 organisierte das Gallen-Kallela-Muserum die Ausstellung UGRICULTURE, in der zeitgenössische Künstler aus Estland, Karelien, der Komi-Republik, Mordwinien, Udmurtien und Ungarn vertreten waren.
Im September 2001 sammelte Anne Pelin bei den Saamen in Finnland, Norwegen und Schweden Material für die nächste Ausstellung ihres Museums.
Ihre Vortrag führt uns künstlerische Identitäten außerhalb der uns bekannten Zentren und Strömungen vor Augen. Denn auch an der Peripherie existiert eine vitale, interessante moderne Kunst!
Ich zeichne diese Bilder in die Zeit,
auf den Stein, die Spanschachtel.
Das Leben
der Völker
steigt
sinktwie die Sonne
wie der Wind.(Nils-Aslak Valkeapää 1953-2001, saamischer Dichter und Künstler aus Enontekiö in Finnisch-Lappland)
In Zusammenarbeit mit dem Finnland-Institut in Deutschland (Berlin) und der Deutsch-Finnischen Gesellschaft e.V. (München).
Gastvortrag, 08. Juli 2002
Prof. Dr. Henn-Jüri Uibopuu (Salzburg), Honorarkonsul der Republik Estland in Salzburg
"Estland als Spielball in der Weltpolitik"
Der Vortrag beginnt um 13.00 Uhr.
Institutsausflug, 13. Juli 2002
Prien am Chiemsee
Schifffahrt zur Herreninsel, Besichtigung von Schloß Herrenchiemsee und weiter zur Fraueninsel.
Gastvortrag, 14. Oktober 2002
Mihkel Miõsnik (Tallinn)
"Mission Impossible? Books and Publishing in Estionia"
Die Bücher und das Lesen schöner Literatur spielen in Estland seit eh und je eine große Rolle. Die Auflagezahlen der Sowjetzeit sind im Verhältnis zur Einwohnerzahl auch in Westeuropa kaum zu überbieten. Seit den 1990er Jahren hat sich viel verändert: die Kaufkraft der estnischen Bevölkerung hat abgenommen und der Literaturmarkt wird von marktwirtschaftlichen Kräften beherrscht. Früher bestimmte die Ideologie, was herausgegeben wurde und wann. Heute bestimmt allein der wirtschaftliche Erfolg darüber. Daraus ergeben sich Fragen wie: Welche Bücher verkaufen sich in Estland? Welche Bücher müssen subventioniert werden? Welche Literatur bevorzugen die estnischen Leser und wie wirkt sich dies auf estnische AutorInnen, ÜbersetzerInnen und HerausgeberInnen aus? Mihkel Mõisnik, Hauptherausgeber des Verlags "Tänapäev", kennt das Geschäft mit der Belletristik wie kein Anderer in Estland. Seit mehreren Jahren ist er im Verlagsgeschäft tätig, so war er Hauptherausgeber des ersten unabhängigen Verlags "Kupar" und arbeitet heute für den erfolgreichsten estnischen Verlag "Tänapäev", Außerdem übersetzt er selbst Belletristik ins Estnische. In seinem Vortrag wird Mihkel Mõisnik uns mit den Entwicklungen in der estnischen Verlagswelt bekannt machen: Hat Belletristik in Estland Zukunft? Danach steht er für Fragen gern zur Verfügung.
Der Vortrag beginnt um 19 Uhr.
In Zusammenarbeit mit der IG Baltikum e.V.
Gastvortrag, am 21. Oktober 2002
Prof. Dr. Pertti Karkama (Helsinki)
"Elias Lönnrot und die Ideen seiner Zeit"
Dem Finnen Elias Lönnrot (1802-1884) sind in diesem Jahr seines 200. Geburtstages zahlreiche Veranstaltungen auch über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus gewidmet. Lönnrot zu verdanken sind u.a. einzigartige Sammlungen der finnischen Volksdichtung und Volkskultur, das finnische Nationalepos Kalevala, nachhaltige Weiterentwicklungen der finnischen Sprache im Bereich der Lexik, erfolgreiche Aktivitäten als Arzt und Aufklärer in Sachen Gesundheitspflege. Durch die Ergebnisse seiner Arbeit hat er wesentlichen Anteil am Aufbau einer finnischen nationalen Identität und Kultur, die auf Traditionen und Überlieferungen im Volk basiert.
Prof. Pertti Karkama hat sich in seiner kürzlich erschienenen Monographie mit den geistesgeschichtlichen Hintergründen der Tätigkeit Lönnrots auseinandergesetzt.
Der Vortrag beginnt um 11.15 Uhr.
DAAD-Studentenpraktikum
Udmurtische Studenten aus Iževsk
Besuch am Institut für Finnougristik (LMU)
Im November 2002 absolvierte eine Gruppe von sieben udmurtischen Studenten und Studentinnen aus Iževsk am Institut für Finnougristik eine DAAD-Studentenpraktikum.
Vom 16. bis zum 23. November 2002 waren sechs udmurtische Studenten und Doktoranden der Udmurtischen Philologie der Universität Iževsk im Rahmen eines DAAD-Studienpraktikums zu Gast am Münchner Institut für Finnougristik. Sie vermittelten den Münchner Studierenden lebendige Kontakte mit der udmurtischen Sprache und Kultur.
So sprachen in Michael Geislers Kurs "Udmurtisch II" Larisa Busygina über "Potentialitätssemantik anhand deutscher und udmurtischer Verben" und Diana Ovcinnikova verglich die "Kasussysteme des Udmurtischen und des Deutschen". Mit ihrem Beitrag "Wassermetaphorik in der udmurtischen Poesie" bereicherte Elena Grjazeva Prof. Skribniks Proseminar "Die wolgaischen und permischen Völker, ihre Religion und Kultur" und Natalja Krutikova mit "Verbalnomina auf m im Udmurtischen" das Proseminar "Wortbildung uralisch" von Dr. Klumpp. Bei einem Abend unter dem Motto "Bekanntschaft mit Udmurtien" hatte alle Studierende des Münchner Instituts die Möglichkeit, sich mit den Besuchern und den kulturellen Traditionen ihrer Heimat bekannt zu machen.
Schließlich wurde noch ein Colloquium mit drei Vorträgen zur udmurtischen Sprache und Literatur veranstaltet. Ol'ga Grankina sprach über "Zeitgenössische udmurtische Frauenpoesie", Aleksej Sibanov über "Onomatopoetica im Udmurtischen (im Vergleich mit anderen finnougrischen Sprachen" und Svetlana Gerasimova berichtete über "Neologismen in der udmurtischen Sprache der 90er Jahre".
Die Gäste besuchten das Institut für Deutsch als Fremdsprache, die Bayerische Staatsbibliothek, die Vortragsreihe des Zentrums für historische Sprachwissenschaft der LMU, die Alte Pinakothek, das Bayerische Nationalmuseum und Schloß Nymphenburg.
Bevor sich die Gäste wieder auf die lange Rücksreise machten – mit dem Bus nach Moskau – gab es noch eine Abschiedsveranstaltung, an der zahlreiche Studierende und Interessierte teilnahmen. Mit vorbereiteten Noten und Texten wurde sie zu einer anschaulichen Darstellung der udmurtischen Liedkultur. Für die udmurtischen Studierenden war das Interesse an ihrer Muttersprache und ihrem Studienfach im westlichen Ausland eine wichtige Erfahrung. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem großzügigen Engagagement des Vereins der Freunde der LMU.
Stipendiaten
Das Institut dankt an dieser Stelle allen Stipendiengebern!
Stipendium über das Institut (vermittelt vom Magyar Ösztöndíj Bizottság/MÖB)
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Tiia Palosaar, 28. Juli - 10. August 2002
Debreceni Nyári Egyetem "Nyári magyar nyelv és kultúra intenzív tanfolyam" (80 Stunden)
Abschlüsse
Hauptfach
- Cathrin Kreutzer
"Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bei den Ungarn zwischen Überlieferung und Schulmedizin" - Heldi Lay
"Die Setukesen in Geschichte und Gegenwart Estlands" - Tanja Schön
"Selbstdarstellung des Sven Hedin als Mensch, Forscher und Schwede in drei ausgewählten Reiseberichten"
Nebenfach
- Boglarka Forgács (Hauptfach DAF)
"Die Vermittlung des Deutschen in Ungarn und ihr Zusammenhang mit der ungarischen Sprachenpolitik" - Antje Klatte (Hauptfach Osteuropäische Geschichte)
"U. Kekkonen als Politiker in der innerfinnischen Diskussi - Ildikó Tamási (Hauptfach DAF)
"Die Phonetik "es"-funktionale Bestimmungen und vergleichende Überlegungen für ungarische Deutschlerner"
Promotion
- Gabriella Maráz (Hauptfach Allgemeine und Typologische Sprachwissenschaft)
"'Sprachrettung oder Sprachverrat'. Zur Normdiskussion in Bezug auf das Ungarische"