Forschungsschwerpunkte

Seit seiner Gründung liegt ein Forschungsschwerpunkt unseres Institut auf den ob-ugrischen Sprachen Sibiriens, Chantisch und Mansisch, die jenseits des Urals um den Fluss Ob herum gesprochen werden und gemeinsam mit dem Ungarischen den ugrischen Zweig der uralischen Sprachfamilie bilden. Spezielle Themen der Forschung sind grammatische Kategorien wie Possessivsuffixe, Genus verbi und objektive Konjugation (Objektkongruenz) und ihre Rolle in der Satz- und Textstrukturierung sowie Informationsstrukturierung, Evidentialität und Mirativität in ob-ugrischen Sprachen und die Bildung komplexer Sätze (clause combining).

Im Rahmen zweier internationale Projekte, die an unserem Institut initiiert und koordiniert wurden, sind für die beiden ob-ugrischen Sprachen die folgenden Infrastrukturen erstellt worden:

• Annotierte Textkorpora, welche in beiden Sprachen ein breites dialektales Spektrum abdecken.
• Wörterbücher und Informationen zur Konkordanz.
• Eine bibliographische Datenbank mit unterschiedlichen Suchmöglichkeiten.
• Eine elektronische Bibliothek wissenschaftlicher Publikationen und Lehrmaterialien im PDF-Format
• Enzyklopädische Angaben und Links zu online-Ressourcen über ob-ugrische Sprachen und Kulturen.

Weitere Schwerpunkte der Forschung unseres Instituts sind die samojedischen Sprachen Selkupisch und Kamassisch, die Informationsstrukturierung in permischen Sprachen (Komi und seine Dialekte), marische Korpuslinguistik, die Erstellung von Referenz- und Lehrmaterialien zum Marischen, die Geschichte kleinerer ostseefinnischer Sprachen, finnische Lexikographie und Phraseologie sowie ungarische und finnische Literatur.